Artikel-Nr. VK-30850
Time harmonic elastography – THED III Set
Zum in vivo und nichtinvasiven Palpieren des Herzes in Echtzeit. Die resultierenden Elastizitätsmarker identifizieren eine diastolische Dysfunktion. inkl. Lieferung einer Ultraschall-Sonde Ihrer Wahl (curved array, phased array)
THED research – Präzise Quantifizierung pathologischer und physiologischer Gewebeveränderungen durch tiefe Palpation
THED research ist eine wegweisende Forschungsplattform zur Etablierung der Zeit-Harmonischen-Elastographie (THE) als innovative, MRT-validierte Ultraschallmodalität. Die Methode ermöglicht eine hochpräzise, quantitative Analyse der Scherwellengeschwindigkeit in tiefen Gewebeschichten – bis zu einer Eindringtiefe von 13 cm. Damit eröffnet THED research neue diagnostische Möglichkeiten, selbst bei herausfordernden Bedingungen wie Aszites oder Adipositas.
Diese Technologie wurde gemeinsam von der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der GAMPT mbH in Merseburg entwickelt.
Erfahren Sie mehr über die Anwendung des Systems, insbesondere in der Leberdiagnostik, in unserem Einführungsvideo.
Für wissenschaftliche Fragen wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Ingolf Sack von der Charité Berlin und für Akquise und Support an Dr. Michael Schultz von der GAMPT mbH.
THED research – Präzise in vivo-Messung der Gewebesteifigkeit durch zeitlich-harmonische Wellen
Kontinuierliche Gewebestimulation statt kurzer Impulse
THED research wurde entwickelt, um die Gewebesteifigkeit in vivo in einem breiten Spektrum diagnostischer Anwendungen zuverlässig zu erfassen. Das zugrunde liegende Prinzip unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen Elastographie-Verfahren: Statt einzelner Impulse nutzt THED kontinuierliche, zeitlich-harmonische Wellen, die von einer externen Schwingungsquelle erzeugt werden. Diese ist direkt in das Patientenbett integriert und sorgt für eine gleichmäßige Gewebestimulation über längere Zeiträume hinweg.
Ein Vergleich, der den Unterschied verdeutlicht
Dr. Richard G. Barr von der Northeastern Ohio Medical University beschrieb diesen innovativen Ansatz im Fachjournal Radiology (Mai 2018, DOI-Link) mit einem anschaulichen Vergleich:
„[Konventionelle] Techniken ähneln dem Werfen eines Steins ins Wasser – die Wellen breiten sich nur kurz aus, bevor sie abklingen. […] Die zeitharmonische Elastographie hingegen ist wie eine Schüssel Wasser während eines Erdbebens – die Wellen halten an und erfassen ein viel größeres Areal.“
Zuverlässige Messergebnisse auch bei schwierigen Bedingungen
Dr. Barr hebt außerdem hervor:
„[Die Methode] ermöglichte zuverlässige Messungen bei sämtlichen Patientengruppen, einschließlich Messungen bis zu 14 cm Tiefe. Bei bestehenden Ultraschall-Techniken hingegen führen hoher Body-Mass-Index oder der notwendige Abstand zur Leberkapsel häufig zu unzuverlässigen Ergebnissen.“
Hohe Sensitivität für vielfältige Organe und Erkrankungen
Dank der kontinuierlichen, frequenzkontrollierten Gewebestimulation liefert THED research besonders empfindliche und konsistente Messergebnisse bei vielen Erkrankungen, die mit veränderten biomechanischen Eigenschaften einhergehen. Das System wurde bereits erfolgreich für die Untersuchung abdominaler Organe wie Leber, Niere, Milz, Pankreas und Aorta eingesetzt. Erste Pilotstudien zeigen zudem vielversprechende Resultate in Prostata, Uterus, Herz und sogar im Gehirn.
Vergleichbarkeit mit MRT – ein Durchbruch in der Elastographie
Besonders relevant für den klinischen Alltag ist die Fähigkeit von THED, hochaufgelöste Ganzfeld-Elastogramme auch unter erschwerten Bedingungen – etwa bei Adipositas oder Aszites – zu erzeugen. Ein weiterer entscheidender Vorteil: Da die Stimulation mit exakt definierten Frequenzen erfolgt, sind die gemessenen Steifigkeitswerte direkt mit jenen der Magnetresonanz-Elastographie (MRE) vergleichbar – dem derzeitigen Goldstandard. Diese direkte Vergleichbarkeit erlaubt eine nahtlose Übertragung diagnostischer Schwellenwerte zwischen Ultraschall und MRT – ein einzigartiges Merkmal in der modernen Elastographie.
Erweiterte Diagnostik durch kombinierte Bildgebung und Tiefenscanning
THED research kombiniert hochauflösende Echtzeitbildgebung mit präzisem Fernscanning von Organen, um den diagnostischen Nutzen erheblich zu steigern. Mit einer maximalen Eindringtiefe von 13 cm erweitert das System den Einsatzbereich herkömmlicher Ultraschalltechnologie und ermöglicht die zuverlässige Erfassung tieferliegender Organe.
Innovativer Algorithmus für Elastogramme mit Standard-Hardware
Elastogramme werden über das gesamte Sichtfeld hinweg mithilfe eines speziell entwickelten Alias-Algorithmus erzeugt. Dadurch kann Standard-Ultraschallhardware genutzt werden – unter Einhaltung aller thermischen und mechanischen Sicherheitsgrenzen.
Vielfältige Analysemethoden für viskoelastisches Gewebe
Das System bietet sowohl ein- als auch zweidimensionale Methoden zur Analyse viskoelastischer Gewebestrukturen. Für die Untersuchung von Herz und Leber stehen spezifische Parametersätze zur Verfügung, während ein universeller Standard-Parametersatz die Analyse weiterer Organe unterstützt.
Optimierte Bildüberlagerung für bessere Orientierung
Eine halbtransparente Überlagerung der Elastogramme mit dem klassischen B-Mode-Bild erleichtert die räumliche Orientierung und verbessert die diagnostische Sicherheit. Zudem unterstützt die parallele Anzeige neben dem B-Scan eine intuitive 2D-Führung während der Untersuchung.
Zukunftsweisende Lösung für die elastographische Forschung
THED research richtet sich an Forschungseinrichtungen, die an der Weiterentwicklung elastographischer Verfahren und Geräte arbeiten. Mit leistungsstarker Funktionalität und innovativem Design bietet das System eine zukunftsorientierte Lösung zur Überwindung bestehender Grenzen der Elastographie.
Das Video zeigt die Anwendung der THED-Forschung an der Leber. Eine Demonstration der THED-Forschung kann bei unserem klinischen Partner in Berlin vereinbart werden..
Die folgenden Abbildungen zeigen die Nebeneinanderdarstellung des B-Modus-Ultraschallbildes und des großen B-Modus-Elastogramms auf dem THED-Computerbildschirm.
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Gesunde Leber |
Leber mit Fibrose |
Leber mit Fibrose und Aszites |
High-End-Ultraschallsystem SonixTablet (Analogic Ultrasound) in Verbindung mit Soft- und Hardware zur Elastografie
Hochinnovatives Ultraschall-Forschungsgerät für die Elastografie auf der Grundlage B-Mode-geführter Bewegungsabschätzung und zeitharmonischer Wellen bewirkt durch einen Aktuator in Bettform
Das Produkt THED ist eine Gemeinschaftsentwicklung der Charité Berlin und GAMPT mbH in Merseburg. Für Fragen wenden Sie sich bitte an Prof. Ingolf Sack (Charité Berlin).
Rechtsverzicht
Das THED-System der Fa. GAMPT mbH ist ein Forschungsgerät und wird ausschließlich für Forschungsanwendungen vertrieben. THED hat keine Zweckbestimmung im Sinne der Richtlinie 93/42/MDD für Medizinprodukte und genügt nicht den darin geforderten allgemeinen Anforderungen. GAMPT übernimmt keine Verantwortung, wenn das THED System als Hilfe bei der Diagnosefindung von Krankheiten eingesetzt wird.
News aus dem Archiv
Neue Echtzeit-Ultraschallmethode zur Messung der zerebralen Steifigkeit entwickelt
THED research ermöglicht erstmals die nicht-invasive Echtzeitmessung der zerebralen Steifigkeit (CS) mithilfe trans-temporaler zeitharmonischer Elastographie. Die zerebrale Steifigkeit beschreibt das biomechanische Umfeld, in dem Neuronen wachsen und arbeiten – ein entscheidender Faktor sowohl für die Hirngesundheit als auch für neurologische Krankheitsverläufe.
Während langfristige Veränderungen der CS bei chronischen Erkrankungen und im Alter bereits dokumentiert sind, ist über kurzfristige, druckbedingte Veränderungen bislang wenig bekannt. Herkömmliche Verfahren wie die Magnetresonanz-Elastographie oder direkte Druckmessungen sind entweder invasiv, langsam oder kostenintensiv.
In einer aktuellen Studie wurde nun eine schnelle, nicht-invasive Methode zur Messung der CS in vivo erprobt. Dabei kam eine kontinuierliche externe Scherwellenstimulation im Frequenzbereich von 27–56 Hz zum Einsatz. Die erzeugten Scherwellen wurden per trans-temporalem Ultraschall detektiert und mittels Multifrequenz-Welleninversion zu Scherwellengeschwindigkeitskarten (SWS) umgerechnet – einem etablierten Parameter zur Abschätzung der Gewebesteifigkeit.
Die Ergebnisse zeigen:
- Eine durchschnittliche zerebrale SWS von 1,56 ± 0,08 m/s,
- Eine signifikante altersabhängige Abnahme der CS (R = –0,76, p < 0,0001),
- Einen direkten Einfluss des Valsalva-Manövers auf die CS mit einer Zunahme der SWS um 10,8 % (p < 0,0001) – als Reaktion auf erhöhten intrakraniellen Druck.
Diese Erkenntnisse weisen darauf hin, dass sich die zerebrale Steifigkeit als potenzieller Surrogatmarker für den intrakraniellen Druck eignet – mit dem großen Vorteil, dass sie künftig nicht-invasiv, in Echtzeit und kosteneffizient erfasst werden kann.
THED beim EUROSON-Schulungskurs zur Leber-Elastographie in Timisoara
Im November 2018 nahm THED research am EUROSON-Schulungskurs zur Leber-Elastographie teil, der vom Ultrasound Learning Centre in Timisoara veranstaltet wurde.
Rund 40 Ärztinnen, Ärzte und medizinische Wissenschaftler nutzten die Gelegenheit, verschiedene Ultraschallsysteme und elastographische Verfahren –
darunter auch unser Forschungssystem THED – praxisnah zu erproben und zu vergleichen.
Der Kurs markierte zugleich den Auftakt einer Pilotstudie zur 2D-zeitharmonischen Elastographie, die an der Universität für Medizin und Pharmazie „Victor Babeș“ in Timisoara gestartet wurde. Wir freuen uns, Teil dieser spannenden Initiative zu sein, die neue Impulse für die Leberdiagnostik und Forschung setzt.
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Neues bildgebendes Verfahren für die Leberdiagnostik bei übergewichtigen Jugendlichen
Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben erfolgreich eine innovative Methode zur Untersuchung von Lebererkrankungen bei übergewichtigen Jugendlichen getestet.
Die sogenannte Time-Harmonic Elastography (THE) ermöglicht eine präzise Bestimmung des Krankheitsverlaufs – ohne invasive Gewebeentnahme. Durch die nicht-invasive Erfassung der Lebersteifigkeit kann der Schweregrad der Erkrankung zuverlässig eingeschätzt werden, was insbesondere bei jungen Patientinnen und Patienten einen großen Vorteil darstellt.
Die vielversprechenden Ergebnisse wurden nun im renommierten Fachjournal Radiology veröffentlicht.
Links:
https://idw-online.de/de/news697547
https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-06/c-ub-nrp061818.php
Ultraschall-Zeitharmonische Elastographie: Erkennung von Leberfibrose bei Jugendlichen mit extremer Adipositas und NAFLD
Der Kinderarzt Dr. Christian Hudert und sein Team an der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben eine Studie zum diagnostischen Potenzial der zeit-harmonischen Elastographie (THE) veröffentlicht. Untersucht wurde der Einsatz dieser Methode zur Differenzierung von Fibrosestadien bei übergewichtigen bis stark adipösen Jugendlichen mit nichtalkoholischer Fettlebererkrankung (NAFLD).
Die Ergebnisse zeigen: Die Anwendung von THE war bei allen Patient:innen erfolgreich – ohne technische Ausfälle (0 % Fehlerrate), selbst bei extremer Fettleibigkeit. Die zeitharmonische Elastographie könnte damit künftig eine nicht-invasive Alternative zur Leberbiopsie darstellen und neue, schonendere Wege in der pädiatrischen Leberdiagnostik eröffnen.
THED ermöglicht nicht-invasive Untersuchung der Niere
THED research ist eine hochinnovative Forschungsplattform zur Etablierung der MRT-validierten Zeit-Harmonischen Elastographie (THE) als fortschrittliche Ultraschallmodalität.
Das System erlaubt eine quantitative Analyse der Scherwellengeschwindigkeit bis zu einer Tiefe von 13 cm – und ermöglicht damit die zuverlässige Ausbreitung von Scherwellen auch jenseits von Flüssigkeitsansammlungen (z. B. Aszites) sowie die präzise Untersuchung adipöser Patienten.
Eine neue Publikation der Forschungsgruppe an der Charité – Universitätsmedizin Berlin demonstriert nun erfolgreich die Anwendung von THED an der Niere. Damit erweitert sich das Einsatzspektrum der Technologie um ein weiteres zentrales Organ in der klinischen Diagnostik.
Full-field-of-view time harmonic elastography of the native kidney
Marticorena Garcia SR, Großmann M, Lang ST, Nguyen Trong M, Schultz M, Guo J, Hamm B, Braun J, Sack I, Tzschätzsch H. Ultrasound in Medicine and Biology 2018